AsF Unterföhring diskutiert über Carearbeit und damit verbundene Herausforderungen für Familien

22. Mai 2023

Am 9. Mai durfte die AsF Unterföhring die Generalsekretärin der BayernSPD, Ruth Müller, im Bürgerhaus begrüßen. Eingeladen wurde zur Podiumsdiskussion mit dem bewusst provokant formulierten Titel „Family – who cares?“.

Es gibt wohl kaum einen Gap der größer und ungerechter ist als der Gender-Care-Gap. Immer noch wird der größte Teil der Carearbeit von Frauen verrichtet. Er liegt bei 52,4% und bei heterosexuellen Paaren mit Kindern sogar bei 83%. Unter Care- oder Sorgearbeit versteht man die Fürsorge für andere. Das kann die Erziehung der Kinder sein, die Pflege von Angehörigen, Hausarbeit usw. Arbeit die unsichtbar stattfindet. Alle innerhalb eines Jahres geleisteten unsichtbaren Carearbeitsstunden in Deutschland summiert und vergütet ergäben eine Summe von unfassbaren 825 Milliarden Euro - eine erschreckend hohe Summe für das, was als „das bisschen Haushalt“ abgetan wird.

Tanja Gernet, AsF-Co-Vorsitzende begrüßte auf dem Podium mehrere Kandidat*innen der bevorstehenden Wahlen – Christine Himmelberg, Sabine Schmierl und Florian Schardt. Ein ganz besonderes Thema brachte die Unterföhringerin Natascha Sagorski zur Sprache, sie hat mit ihrem Verein „Feministische Innenpolitik“ eine Gesetzesinitiative zum Thema „Gestaffelter Mutterschutz nach Fehlgeburten“ initiiert. Sie sprach am Folgetag vor dem Fachausschuss des Bundestags in Berlin, um ein Gesetz dazu auf den Weg zu bringen.

Am Ende der Podiumsdiskussion wurden die Gespräche bei Wein und Wasser im Foyer fortgesetzt und weiter angeregt über das Thema - vor allem im Hinblick auf die damit verbundenen Herausforderungen für Familien - diskutiert. Wir bedanken uns für die rege Teilnahme und werden dieses wichtige Thema sicher noch einmal nach dem Wahlkampf aufgreifen.

Tanja Gernet & Christine Weingärtner
AsF-Vorsitzende Unterföhring

Podium Carearbeit
Fotohinweis: Ulla Baumgart

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