Unterföhring begräbt Sportpark

19. Dezember 2021

In der Novembersitzung des Gemeinderats wurden die Planungen des Sportparks mit großer Mehrheit ad acta gelegt.

Laut Bürgermeister Kemmelmeyer ist das 100 Mio. Euro teure Projekt im Moment nicht finanzierbar – weder in der Errichtung noch im späteren Unterhalt. Die aktuelle Finanzlage lässt die Realisierung einfach nicht zu. Es ist richtig, dass die Rücklagen im Moment nicht mehr ausreichen, um alle geplanten Infrastruktureinrichtungen zu verwirklichen.

Die SPD-Fraktion bedauert diese Tatsache sehr. Wir können verstehen, dass die Enttäuschung bei allen sehr groß ist. Eines möchten wir an dieser Stelle trotzdem festhalten:

Die SPD-Fraktion war in den vergangenen Jahren immer dafür, die geplanten Projekte zu priorisieren. Wir haben in jeder Finanzausschusssitzung davor gewarnt, zu viele Projekte parallel zu realisieren. Wir haben uns im Jahr 2015 erlaubt, aus diesem Grund dem Finanzplan nicht zuzustimmen, was für riesengroße Empörung gesorgt hatte. Wir waren immer gegen den Bau des 5 Mio. Euro teuren Feststadls. Wir haben uns dafür eingesetzt, zuerst das Parkhaus an der Dieselstraße zu bauen, anstatt die 20 Mio. Euro teure Tiefgarage an der Jahnstraße. Unsere Fraktion war auch immer GEGEN ein öffentliches Hallenbad. Wir wollten ein Lehrschwimmbecken auf dem Schulcampus realisieren, das sowohl dem Schulschwimmsport als auch den anderen Vereinen (Schwimmverein, DLRG, Wasserwacht etc.) eine Heimat geboten hätte. Aber alle unsere Argumente und Einwände wurden mehrfach und mehrheitlich nicht berücksichtigt. Eine Politik mit Maß und Ziel, wie wir sie jahrzehntelang verfolgt haben, ist scheinbar nicht mehr en Vogue. Stattdessen schienen blinder Aktionismus und „was kostet die Welt?!“ das neue Maß der Dinge in Unterföhring zu sein!

Die SPD-Fraktion rennt seit Jahren mit erhobenem Zeigefinger und mahnenden Worten durch den Ort (siehe auch unser damaliges Aktuell aus dem Mai 2018), aber niemand wollte es hören. Stattdessen wurden wir oft kritisiert und belächelt. Im Augenblick ist die Entscheidung, das Projekt Sportpark zu beenden, alternativlos! Aber so weit hätte es nicht kommen müssen, wenn man in den letzten 7 Jahren sorgsamer und bedachter mit dem mehr als großzügigen Rücklagenpolster umgegangen wäre.

Hätte, hätte ... werden viele jetzt sagen. Jetzt ist es zu spät! Ja ... das stimmt! Aber die SPD-Fraktion hat sich immer für eine weitsichtige und vernünftige Politik eingesetzt. Und das werden wir auch in Zukunft tun, in der Hoffnung, dass man uns jetzt vielleicht ernst nimmt!

Teilen